DÄMMSTOFFE IM ÜBERBLICK
Dämmstoffe sollten die Wärme im Gebäude möglichst wenig nach Außen leiten. Die Ursache hierfür ist die sogenannte Wärmeleitfähigkeit, diese beschreibt, welche Menge an Wärme bei genau definierten Voraussetzungen durch das Material bzw. die Baustoffe gelangt. Dämmstoffe spielen eine wesentliche Rolle für eine energiebewusste Bauweise und tragen damit zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei, womit auch der Green Deal der europäischen Union erreicht werden kann.
Vergleich nach den Dämmeigenschaften
Es werden eine Vielzahl an Dämmstoffen aus den unterschiedlichsten Materialien für die verschiedensten Einsatzbereiche angeboten. Dabei lassen sich alle Dämmstoffe anhand bestimmter Kriterien vergleichen, die ihre Eignung entsprechend zur Wärmedämmung wiedergeben.
Während eine geringe Wärmeleitfähigkeit die wichtigste Eigenschaft eines Dämmstoffes darstellen sollte, können je nach Anwendungsgebiet aber auch andere Kriterien wie die Rohdichte, das Brandverhalten, die Druckfestigkeit, die Wärmespeicherfähigkeit oder auch das Feuchtigkeitsverhalten für die Wahl des Dämmstoffes ausschlaggebend sein.
Auch die Art des Rohstoffeinsatzes sowie die Höhe des Energieeinsatzes bei deren Herstellung und CO2-Emissionen können beim Vergleich des Dämmstoffes eine Rolle spielen.
Vergleich nach der Wärmeleitfähigkeit
Die Dämmstoffe sollten die Wärme des Gebäudes möglichst wenig nach Außen leiten. Ursächlich dafür ist die Wärmeleitfähigkeit. Je kleiner dabei die Wärmeleitzahl ist, desto weniger Wärme fließt „durch“ den Dämmstoff hindurch. Gemessen wird die Wärmeleitfähigkeit in Watt pro Meter und Kelvin W/(m·K).
Will man einen Dämmstoff nach der Wärmeleitfähigkeit vergleichen, so sind Werte von mindestens kleiner oder gleich 0,1 W/(m·K) anzustreben. Dämmstoffe mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,03 W/(m·K) bis 0,05 W/(m·K) sind als vergleichsweise „gut“ zu bezeichnen.
Sehr gute Wärmeleitfähigkeiten weisen Dämmstoffe mit Werten unter 0,03 W/(m·K) auf.
Vergleich anhand des Brandverhaltens
Dämmstoffe werden auch immer nach ihrem Brandverhalten in die Baustoffklassen A und B eingeteilt und verglichen.
- Zur Baustoffklasse A zählen nicht brennbare Dämmstoffe
- unter Baustoffklasse B fasst man schwer brennbare Baustoffe zusammen.
Nichtbrennbare Dämmstoffe werden noch einmal unterteilt in die Klasse A1 und A2.
- Zur Klasse A1 zählen Dämmstoffe, die keine organischen Bestandteile wie z. B. Mineralwolle aufweisen und im Brandfall keinerlei Gefahr darstellen.
- Zur Klasse A2 zählen Dämmstoffe mit organischen Bestandteilen, die zwar nicht selbst entzündbar sind, aber trotzdem brennbare Anteile beinhalten.
Die Klasse B wird wiederum in B1 und B2 unterteilt.
- Dämmstoffe der Klasse B1 gelten als schwer entflammbar und brennen nicht selbstständig weiter
- Dämmstoffe der Klasse B2 normal entflammbar sind.
Im Vergleich von Dämmstoffen sollte daher je nach Einsatzzweck abgewogen werden, wie entscheidend das jeweilige Brandverhalten ist.
Vergleich anhand der Rohdichte
Ein wichtiger Kennwert zum Vergleich von Dämmstoffen stellt die sogenannte Rohdichte dar. Sie definiert sich als Quotient aus der Masse eines Stoffes und dem von dieser Masse eingenommenen Volumen. Die Rohdichte beeinflusst maßgeblich die wärmeschutztechnischen Eigenschaften eines Dämmstoffes und die Vergleichswerte werden dabei in kg je m³ angegeben.
Eine geringe Rohdichte bedeutet in der Regel auch eine große Porosität oder ein hohes Hohlraumvolumen des Stoffes und führt zu einer Verringerung der Wärmeleitfähigkeit, also zu einer besseren wärmedämmenden Wirkung des Stoffes. Im Vergleich sollten Dämmstoffe in einem Bereich zwischen 20 und 100 kg/m3 Rohdichte aufweisen.
Dämmstoff | Wärmeleitfähigkeit W/(m·K) | Rohdichte in kg/m³ | Brandklasse nach DIN EN 13501-1 |
---|---|---|---|
Schaumglas | 0,037 bis 0,060 | 100 bis 200 | A1 (DIN 4102-1) / A1 (Euroklasse) |
Glaswolle | 0,032 bis 0,048 | 15 bis 150 | A1, A2, B1 (DIN 4102-1) A1, A2-s1, d0 |
Aerogel | 0,018 bis 0,021 | 75 bis 80 | A1 |
Polyurethan | 0,023 bis 0,029 | 30 bis 100 | B1, B2 (DIN 4102-1) / E, D-s2-d0, C-s3-d0 (Euroklasse) |
Zellulose | 0,039 bis 0,045 | 30 bis 60 | B2 (DIN 4102-1) / E (Euroklasse) |
Vakuumisolationspaneele | 0,007 bis 0,009 | 170 bis 210 | B2 (DIN 4102-1) |
Schafwolle | 0,040 bis 0,045 | 25 bis 30 | B2 (DIN 4102-1) / E (Euroklasse) |
Kieselsäure | 0,018 bis 0,021 | 120 bis 350 | A1 (Euroklasse) |
extrudiertes Polystyrol (XPS) | 0,028 bis 0,042 | 25 bis 50 | B1, B2 (DIN 4102-1) / E (Euroklasse) |
expandiertes Polystyrol (EPS) | 0,031 bis 0,045 | 15 bis 30 | B1, B2 (DIN 4102-1) / E (Euroklasse) |
Phenolharz | 0,021 bis 0,024 | 35 bis 45 | B2 (DIN 4102-1) / C-s1, s2, d0 (Euroklasse) |
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